Es ist kaum zu glauben, wie schnell manchmal die Zeit vergeht. Gefühlt bin ich vor ein paar Tagen, na vielleicht auch einer Woche, nach Potchefstroom gereist und jetzt sitze ich bereits vor halb gepackten Koffern. Vier Wochen war ich in der Studentenstadt in Südafrika.
Anders, als sich manche jetzt vielleicht vorstellen, befinde ich mich mitten im Landesinneren auf ca. 1400m Höhe und nicht am Meer oder gar in den Regionen mit Wassermangel.
Wie bereits im vergangenen Jahr, habe ich mich für Potch als drittes Trainingslager in meiner Höhenkette entschieden. Da es bald mit Wettkämpfen losgeht und die Geschwindigkeiten im Training schneller werden müssen, ziehe ich eine niedrigere Höhe (als Kenia mit 2400m) vor.
Die Trainingsbedingungen sind hier wirklich sehr gut. Wir Sportler wohnen in Gästehäusern oder auf dem Sportkomplex, haben zum größten Teil Vollverpflegung, kurze Wege zu den Trainingsstätten, Physiotherapie vor Ort und mit vorhandenen Kälte- und Wärmebecken und Dampfbad, wie Sauna ist auch der Bereich der Prophylaxe abgedeckt.

Grillplatz im Guesthouse

©Robert Steinruck

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Zum Training stehen uns neben einem Tartanstadion auch ein tolles Grasbahnstadion zur Verfügung. Die Laufstrecken muss man ehrlich gesagt etwas suchen oder eben mal ein Stück stadtauswärts fahren. Allerding kann man ohne Probleme kleine Runden legen, ohne einem Auto zu begegnen. Mich, die eigentlich die Wälder mit langen Routen liebt, wo man keinen Streckenabschnitt zweimal läuft, stören diese Runden absolut nicht. Im Gegenteil – sie sind abwechslungsreich und meine langen Läufe bis zu 30km vergehen wie im Flug.

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Von meinen Trainingsumfängen kam ich hier bis an die 200 reinen Laufkilometer pro Woche heran. Inhaltlich standen neben längeren Läufen auch wieder meine geliebten 400m-Programme, sowie Tempodauerläufe auf dem Programm.
Da die Sonne hier doch schon ordentlich auf uns niederbrutzelte, war meine Kühlweste ein ständiger Begleiter. Egal, ob zu langen Läufen, intensiven Intervallen oder dem Ausrollen am Nachmittag, sie war im Dauereinsatz – den Körper kühl halten und vorm Überhitzen schützen. Auch die Erholung war damit besser gegeben.

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Natürlich trainieren wir hier nicht den ganzen Tag. Regenerationszeiten und lockere Tage gehören zu einem ordentlichen Trainingsaufbau genauso dazu, wie die intensiven und längeren Einheiten. Für mich ging es fast jeden Mittag nach dem Essen ins Munchies zu Manfred. Das beste Eis von Potch und in 4 Wochen kann man sich durch das Sortiment von 23 Sorten gut durchprobieren 😉

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Einen Nachmittag ging es für uns etwas weiter raus aus der Stadt auf eine Löwenfarm namens Puruma Pride. Anders als erwartet, umfasste diese Farm ein riesiges Gelände und die Löwen mussten erst einmal gesucht werden. Highlight und gleichzeitig leichter Herzkollaps gab es, als wir mit einem offenen Jeep in ein Gehege mit Junglöwen hineinfuhren und das Ganze zur Fütterungszeit … Meine Gedanken zur inneren Beruhigung waren, dass es sich ja um Männchen handelt und diese im Gegensatz zu ihren weiblichen Kollegen nicht jagen, sondern jagen lassen. Ein wahnsinniges Erlebnis, den Tieren bis zu 3 Metern nah zu sein. Es gab keine Sicherung zwischen uns und den Tieren, bis auf den Jeep, auf dem wir saßen. Die Tiere hielten gebührend Abstand, auch als wir uns in einem Loch leicht festgefahren hatten, machten es sich die Löwen im gleichbleibenden Abstand gemütlich und beobachteten das Schauspiel.
Das Highlight waren natürlich die Babys. 4 Jungtiere im Alter von ca. 6 Wochen durften wir bestaunen und auch mal bekuscheln. Die einheitliche Meinung war; Nehmen wir mit 😉

©Brigitte Neugebauer

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Auch wenn es jetzt kein Langstreckenläuferparadies ist, kann ich es sehr empfehlen, mal hier sein Trainingslager hin zu verlegen. Es gibt keine Zeitverschiebung (bei Winterzeit 1 Stunde voraus) und der Flug hat auch ‚nur’ 10 Stunden. Man kann also ohne Probleme seine Rennen von hier aus bestreiten.
Und genau das werden Gesa und ich am Sonntag machen 🙂

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