Vergangenen Sonntag lief ich nach unglaublichen 11 Jahren das erste Mal wieder bei deutschen Straßenlaufmeisterschaften über die 10km mit. Da ich eigentlich ständig auf der Straße laufe und auch die 10km mit zu meinen Lieblingsstrecken zählt, sind wir vor dem Rennen mit Verwunderung mal die Jahre durchgegangen, weswegen ich nicht am Start war.
Oft waren die Gründe Verletzungen oder gesundheitliche Probleme, 1-2 Mal auch vorangegangener Urlaub.
Auf jeden Fall wurde es Zeit, mal wieder sich national zu messen.
Ehrlich gebe ich zu, dass meine Gedanken an dem Wochenende schon beim nächsten Wochenende in Tschechien lagen. Ein Rennen, vor dem ich leichtes Muffensausen habe.
Die Deutschen Meisterschaften wollte ich als ordentlichen Trainingslauf mitnehmen, da ich keinerlei Ahnung oder Vorstellung hatte, was ich laufen könnte.
Da ich Ende August auch noch mit einem Infekt im Bett lag und das Rennen so schon in den Sternen stand, galt es für mich; Mal gucken, was die Konkurrenz macht und einfach mal mitlaufen.

Am Morgen vor dem Rennen wuchs dann auch bei mir die Anspannung und Aufregung.
Der Start fiel um 10:00 Uhr am Morgen bei noch angenehmen 16 Grad. Es sollte ein 2,5km-Kurs durch die Siegburger Innenstadt absolviert werden. Der Kurs war in meinen Augen sehr abwechslungsreich mit einem schönen leichten 900m-Anstieg zum Eingang in jede Runde.
Da ich gut in den Bergen trainiert hatte, freute ich mich sogar auf den Anstieg XD.
An der Startlinie wurde es sehr eng und wir standen dank Geschiebe von vorne und von hinten wie die bekannten Sardinen in der Dose zusammengepfercht da. Daher kam ich am Start nicht so gut weg, da ich sehr darauf bedacht war, in dem Gedränge nicht zu stürzen. Das erklärt auch meine zwei Sekunden Unterschied von Brutto- und Netto-Zeit im Ziel.
In der ersten Runde hieß es für mich erst einmal ordnen, schauen wo ist die Konkurrenz und was macht sie und eine gute Gruppe finden zum Mitlaufen. Wie ich erwartet hatte, wurde von seitens Miriam Dattke und einer Traube von Regensburger Jungs um sie herum Druck gemacht. Fabienne hing sich hinten rein und ich ebenso. Allerding rollten in dieser ersten Runde meine Beine noch nicht so, wie ich das wollte und fiel ein paar Meter aus der Gruppe raus. In der zweiten Runde wurde der Abstand noch etwas größer, doch ich hielt Blickkontakt zu der Gruppe um die beiden Mädels.
©DLV_ONLINE © Holger Teusch / @Adventslauf
In der Runde lief dann ein Läufer auf mich auf und an mir vorbei mit dem Worten: „Komm häng dich rein!“ – Ich war sehr überrascht, aber auch erfreut und dachte mir so: „Ich kenn ihn nicht, also Startnummer 28 merken!“ Der junge Mann war Balthasar Larisch vom SV Waldkirch und zog mich an die Gruppe um Fabienne wieder heran und dann auch vorbei.
Schon in der dritten Runde verspürte ich einen deutlichen Energieschub, die Beine waren endlich erwacht, und marschierten, wie sie es sollten. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man trotz Anstrengung drücken kann.
Den langen Berg hoch rief ich Fabienne zu, mitzugehen, um Miriam noch einzuholen, denn sie lief in nicht weiten Blickkontakt vor uns. Im Ziel meinte Fabienne dann zu mir, dass ich sie damit leider eher demotiviert, als motiviert hatte. Das tat mir leid.
In der letzten Runde mobilisierte ich nochmal alle Kraft und sammelte einen nach dem anderen Läufer ein. Ebenso kam ich Miriam näher und zog den einen oder anderen Mann mit. Ich gab mein bestes, Miri einzuholen. Doch als ihr Trainer rief, dass ich rankomme, schaltete sie um und die Aufholjagd wurde schwerer.
© Holger Teusch / @Adventslauf © Holger Teusch / @Adventslauf
Am Ende konnte ich mit 4 Sekunden hinter ihr einlaufen und den zweiten Platz sichern. Auf Grund meines späteren Starts lief ich eine 2 Sekunden langsamere Nettozeit als Miriam.
Achja, meine Zeit blieb bei 32:45min stehen. Neue persönliche Bestzeit nach endlich 3,5 Jahren. Ich war total happy.
Balthasar lief übrigens am Ende eine 33:29min.
Nun stand noch ein schöner 30er am nächsten Tag an. Denn die Marathonvorbereitung läuft ja noch 6 Wochen. Und in 6 Tagen dann mein Halbmarathon in Ústí Nad Labem (CZE).
–> Ergebnisse
Beitragsbild -> © Larasch.de
Danke fürs Anfeuern 🙂 Hessenpower mit Lisa Oed / ©Lisa Oed
2 Comments
Franz Hug
23. September 2019 at 6:35 pmToller Bericht Katha, weiter so, ich drück Dir die Daumen.
Wir sehen uns, Grüße an alle 🙂
Katharina
30. September 2019 at 6:52 amDanke dir :))